Weihnacht zu Meschendorf

weihnachtsmotive : Laterne und Weihnachtsschmuck Stockfoto

von Heinz-Georg Dörner

Der erste Schnee der schon gefallen,
liegt nun am Boden  ungestört.
Kein Wunder sind all die längst gegangen,
die Weihnacht hier noch echt berührt.

Wenn ich heut den Kindern sollt erzählen,
was mich des Anblickes so erfreut.
Dann müsste ich in meine Kindheit gehen
und eingestehen, dass ich hier nie hab was bereut.

Seht an! des Turmes neues Kleid,
des Kirchdachs neu gestrickter Raute.
Als ob gar nicht vergangen wäre die Zeit
und fehlten nur zum Gottesdienst die Leute.

Und sollte doch das Christkind kommen,
sich umschauen und dann wieder gehen.
Weil  wieder es nicht angenommen,
Erwartetes mal wieder nicht geschehen.

Und käme es von Deutsch-Kreuz nach Meschendorf,
so müsste es wohl staunen
Was da wohl steht am Eingang zu diesem Ort?
Das gab’s noch nie, auch nicht im Wissen unsrer Ahnen.

Ein Marterl, der orthodoxen Christen als Beweis,
für jeden Gast der dieses Dorf besucht,
der hier auf höchstgöttliches Geheiß,
Friede findet den er so dringend sucht.

Sollte nun mal angenommen,
das Christkind nach Retischdorf  weiterziehen.
Dann über Henndorf bis Agneteln wandern,
es wohl kindlich Abnehmer für seine Gaben finden.

Das Christkind, wie wir Sachsen sagten,
ist im Rumänischen ein alter Mann.
Im Vergleich mit den Amerikanern,
nannten wir es dann, den Christmann.

Zu bedauern im Sachsenlande:
Verlorene  Kundschaft an den deutschen Weihnachtsmann.
An „Väterchen Frost“ den „Weihnachtsopa“ im Rumänienlade,
Bist als Christkind ärmlich drann.

Mein Rat an dich: darfst nicht verzagen
Benennungen dann auch nichts taugen,
schaut man in beschenkte Kinderaugen!

 

Kirche im Winter

Troita