Hundertjähriger Geburtstag von Martin Werner

....und Alles hat sich doch gut zueinander gefügt


von H-G Dörner

Ich spreche von der offiziellen Geburtstagsfeier von Martin Werner der am 29.07.2010 seinen 100-ten (ein hundert) erleben durfte und das bei guter Gesundheit und klarem Verstand.

Bereits im Vorfeld war die Sache ein bisschen unklar: Seine nächsten Anverwandten hatten bereits 2008 entschieden den Geburtstag am Donnerstag den 29.07.2010 im Familienkreis zu feiern.
Die Pflegefamilie hätte lieber den darauf folgenden Sonntag 01.08.2010 – war aber der Rücklugtermin einiger Angehörigen – die HOG , in anbetracht der Ferien und der terminlichen Machbarkeit die Blaskapelle als Überraschung zu organisieren, die das Hauptanliegen von Herrn Werner war, kam nur der 08.08.2010 infrage. Hinzu kam noch die Orgelreparatur die bei diesem Anlass zur Wiedereinweihung spielen sollte. Terminlich war der erstgenannte Zeitpunkt nicht haltbar.

Somit hat die HOG sich mit der Pflegefamilie geeinigt dass die nahen Anverwandten ihr Recht zu bekommen hat und die HOG eine offizielle Feier am 08.08.2010 veranstalten will. Dem wurde auch entsprochen mit der Prämisse dass die Pflegefamilie dieses Fest organisiert, und auf Wunsch von Pfarrer Schmidt mit Gottesdienst und im Pfarrhof , ähnlich wie die Heimattreffen. Der Wunsch von Martin Werner war dass alle Meschendorfer die sich zum Zeitpunkt der Feier in Meschendorf aufhielten einzuladen seien und eine Blaskapelle zu organisieren sei, da er selbst 50 Jahre aktives Mitglied der Meschendorfer Kapelle beginnend von 1928 war. Die Aufgabe mit der Blaskapelle übernahm Harald Zink – als Urneffe und Mitglied der Augsburger Kapelle.

Soweit alle klar.

In den letzten zwei Wochen vor dem 8. August überschlugen sich die Ereignisse: Termine drohten zu platzen, die Orgelreparatur schien zu scheitern, die terminliche Absprache mit dem Organisten war unklar und bei nicht einwandfrei spielbarer Orgel wollte er nicht spielen, der Dirigent der Augsburger Blaskapelle musste ins Krankenhaus, selbst Pfarrer Schmidt behauptete nicht aus erster Hand informiert worden zu sein – obwohl alles mit dem Kreiskurator im Vorfeld besprochen wurde, und zu guter Letzt musste auch noch das Familienoberhaupt der Pflegefamilie – also der Organisator - ins Krankenhaus.

Zwei Tage vor Abfahrt nach Meschendorf hielten einige Mitglieder des HOG Vorstandes eine Telefonkonferenz ab mit dem Ergebnis:
1. das Fest findet statt, weil sich terminlich soweit alles geklärt hatte
2. wir haben drei Möglichkeiten der Verpflegung nach dem Gottesdienst:

a. Partyservice wie beim Heimattreffen
b. heimische Spezialitäten als kaltes Buffet mit Getränk
c. eine warme Mahlzeit mit einheimischen Produkten selbst zum zubereiten.

3. die einzuladende Gäste muss vor Ort entschieden werden, nach Klärung der Sachlage.

Bei Ankunft in Meschendorf am Abend des 02.08.2010 mussten wir leider feststellen dass noch mehr im Argen lag als zunächst gedacht: Die Wasserversorgung amVeranstaltungsort im Pfarrhaus funktionierte nicht Unschlüssigkeit über die Verpflegung der Gäste. Keine konkrete Einladungen und die Gastfamilie war im Krankenhaus.

Guter Rat war nun gefragt. Also versammelten sich verbliebene Verwandte und HOG Mitglieder auf der Terrasse des Pfarrhauses zum Abendessen das durch die Familie Zink gespendet wurde – ganz traditionell, frisches Brot mit gutem Speck und süßen Zwiebeln. Dazu einen guten Wein.

Nach Zusammenzählung der Gäste gelangten wir auf 120 Personen.
Es wurde beschlossen:Das Fest findet im Pfarrhof statt. Das Pfarrhaus gründlich zu reinigen damit falls schlechtes Wetter ist dieses genutzt werden kann.

Das Menü bestehend aus: Lammbraten im Backofen wie dieser Früher auch gemacht wurde, Koch ist Wilhelm Theil der auch die großen Spezialangefertigten Pfannen von Helmuth Gooss aus Hepberg mitbringt. Es werden 40 l Wein und 10 Träger Bier gekauft. Nichtalkoholische Getränke werden von Klaus Sattler gestiftet.
Das benötigte Geschirr wird von der rumänischen Nachbarschaft ausgeliehen. Alle am Tisch bekamen den Auftrag Einladungen an aufgeschriebene Gäste auszusprechen. Der Bürgermeister und der Pfarrer mussten persönlich eingeladen werden – weil das sich so gehört!! - Also ging alles seinen Gang mit viel Hektik und unter Zeitdruck. Aber es gab auch schöne Abende. Z. B. als spontaner Besuch aus Deutschkreuz kam und wir zusammen im warmen Abendlicht bis in die Nacht im Pfarrhof saßen und plauderten.

  • Das Suppenteam Das Suppenteam
  • Das Bratenteam Das Bratenteam
  • Die Vorbereitungen waren getroffen und die Tische gedeckt. Ob das Wetter mitspielt?
  • Die Gäste erschienen und mit Ihnen die geladene Prominenz
  • Thomas Gerlach, Generalkonsul der Bundesrepublik. Wolfgang Wittstock, Vorsitzende des DFDR (Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien) Kronstadt. Unten 2.u 3. v. links.
  • Weitere Gäste waren Sebastian Szaktilla, Architekt des Peter Maffay Projektes in Radeln (mit dem Rücken zur Kamera), Karl Hellwig (verdekt durch Pfarrer v. Hochmeister) mit Philipp Sohn des Stiftungsgründers NOWERO (Nordrhein Westfalen Romania) mit Brille im Hintergrund.
  • Pfarrer Harald Pfarrer Harald Und Herr Pfarrer Harald von Hochmeister der von 1961 bis 1968 Parrer dieser Gemeinde war (Unten links). Dessen Kommen für alle und besonders dem Geburtstagskinde eine sehr große Freude gewesen ist, da es bis in die letzte Minute nicht sicher war ob das möglich sei.

 

Der Gottesdienst musste leider von 11:00 Uhr auf 12:00 Uhr aus triftigem Grund verschoben werden. Wir hatten keinen Organisten und der begleitende Chor saß im gleichen Bus in Muckendorf (rum.Granar – Nachbarort von Meschendorf) fest.

Was war passiert:
Steffen Schlandt, der Organist und Chorleiter des Jungen Bachchor der Schwarzen Kirche Kronstadt, der wie gesagt in Meschendorf zum Einsatz kommen sollte, ist sehr bestrebt auf seinen Reisen so viel wie möglich auch vom Repser Ländchen zu sehen und hatte eine Direktverbindung über Fogarasch/Muckendorf bis Meschendorf auf der Landkarte entdeckt.
Diese Verbindung gibt es tatsächlich aber nicht als asphaltierte oder gut befahrbare Straße wie sie seid den 1980 Jahren verzeichnet ist sondern als Feldweg der nach Muckendorf auch mit Geländewägen schwer zu bewältigen ist.Nach dieser Erfahrung musste der Kleinbus der Gruppe erst einmal geborgen werden und dann den Umweg über Leblang (rum. Lovnic) und Reps nach Meschendorf gelangen.

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Eine gelungene Überraschung für das Geburtstagskind das es sich nicht nehmen ließ persönlich zu Danken und darauf hinzuweisen dass er 50 Jahre aktiv mitgespielt hatte beginnend von 1928. Es war ergreifend.

Das gelungene Mittagessen mit Suppe (Ciorba), Büffelkalbsbraten und am späten Nachmittag mit Kaffee und Kuchen in dessen verlauf es zu guten Gesprächen und Frohsinn kam verlief ohne<br> Wetterturbulenzen bei Sonnenschein und über 30°C Außentemperatur.
Einen Dank an alle Beteiligten wurde des Öfteren ausgesprochen vor allem den Köchinnen und dem Koch Willhelm Theil. Alle die zur Kenntnis nahmen was sie da aßen waren verwundert und begeistert.
Denn selbst für Kenner war die Gemüsesuppe gekocht mit Knochen eines Büffelkalbs und der Braten aus dem Backofen was ganz besonders. Und allen wurde bewusst das hiermit der Grundstein gelegt wurde<br> für die nächsten Treffen, die heimischen Produkte und nicht ein Menü des Partyservices anzubieten. Weil nicht teuer und besser.

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Selbst Architekt Szaktilla versprach Herrn Peter Maffay davon zu erählen, auch das in Meschendorf eine Büffelfarm existiert um einen weiteren Pluspunkt für seinen Besuch in Meschendorf beizufügen.
So kam es dann auch. Am Montag nach der Feier bekam Martin Werner einen weiteren prominenten Gast. ;
Peter Maffay kam zum gratulieren!

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Im Bild links ist die Ehegattin von Herrn Maffay im Gespräch mit Gerlinde Dörner, die aus Zufall nach Rückkehr vom Friedhof diesem Besuch begegnete und um Erlaubnis der Fotos bat.

Das Fest war zur späten Stunde zu Ende gegangen und am Montag fingen auch schon die Aufräumarbeiten an

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Auch das Ehepaar von Hochmeister scheint wehmütig Abschied zu nehmen.
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Als Zusammenfassung kann ich nur sagen:
Alles hat geklappt. Es war ein würdiges Fest und die beste Danksagung an unser aller Mitonkel für seine aufopfernde Hingabe zur Bewahrung der kirchlichen Liegenschaft bis hin ins hohe Alter von 97 Jahren. Erst 2007 hat er der HOG die Schlüssel der Kirche und des Pfarrhauses übergeben.

Dank sagen möchte ich im Namen aller Meschendorfer:
Herrn Pfarrer Siegmar Schmidt für den Gottesdienst, das gereichte Abendmahl und die Tatsache dass aus Umliegenden Dörfern die verbliebenen Sachsen an diesem Fest teilgenommen haben.
Herrn Pfarrer Harald von Hochmeister mit Ehegattin Elke die allen durch ihr da sein ein nostalgisches Geborgenheitsgefühl vermittelt haben. Die Ansprache von Pfarrer Hochmeister konnte durch Nichts und Niemanden überboten werden da sie so tief von Herzen kam.
Herrn Karl Hellwig denn ohne seine tatkräftige Unterstützung hätte organisatorisch, sowie logistisch wenig geklappt.
Frau Barbara Dutli, Gründerin der Orgelbauwerkstatt Honigberg die erst durch ihren unermüdlichen Einsatz und im letzten Moment die Orgel wieder spielbar gemacht hat. Die leider nicht dabei sein konnte weil ihre Ferien im gleichen Zeitfenster waren. Herrn Steffen Schlandt und dem Jungen Bachchor sie waren die wahre Bereicherung des Gottesdienstes da Meschendorf noch nie solch einen professionellen Organisten noch Chor begrüßen durfte.
Herrn Thomas Gerlach als Generalkonsul der Bundesrepublik und Herrn Wolfgang Wittstock als Repräsentant des DFDR, Herrn Sebastian Szaktilla, Architekt des Maffayprojektes Radeln der nicht nur erste Kontakte geknüpft hat sondern auch von Meschendorf begeistert ist und somit wohl in Zukunft zu unserer Unterstützung das seinige dazu tun wir. Den Reportern Ana Negru von der Zeitschrift Satul (Das Dorf) und der Vertretung der Karpatenrundschau.

Den Sponsoren Klaus Sattler, Manager Penny Rumänien für die nichtalkoholischen Getränke und der Familie Stoian für das Büffelkalb.

Und zu guter letzt ALLEN die tatkräftig zum Gelingen des Festes und der Bewirtung der Gäste beigetragen haben.